Mitte des 13. Jahrhunderts wird der Name Artstetten erstmals urkundlich erwähnt. Sehr bald entsteht aus der mittelalterlichen Feste ein Schloss, das kurz hintereinander verschiedene Besitzer hat, bis es 1823 Kaiser Franz I. erwirbt. Erzherzog Carl Ludwig (Bruder Kaiser Franz Josefs) gestaltet ab 1861 das Haus innen wie außen großzügig um. 1889 übergibt Erzherzog Carl Ludwig Schloss Artstetten seinem ältesten Sohn, Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este, der es nach seinen Vorstellungen umbauen lässt.

Seit 1913 präsentiert sich Schloss Artstetten so wie wir es heute kennen:
als architektonisch reizvolle, von sieben charakteristischen Türmen flankierte Anlage.

Das Anwesen, das sich bis heute im Privatbesitz der Familie befindet, ist ein wertvolles kulturelles und historisches Kleinod, deren Erhaltung eine kontinuierliche Herausforderung darstellt. Die Familie ist auf die Unterstützung von Besuchern durch Eintritte und Spenden angewiesen, um das Ensemble dieses besonderen Ortes lebendig zu halten und auch kommenden Generationen zugänglich zu machen.

Die Hausherren

von Schloss Artstetten

Kaiser Franz I. (1768 – 1835)

Erzherzog Carl Ludwigs Großvater, Kaiser Franz I., der erste Kaiser Österreichs, erwarb das Schloss Artstetten und legte den Grundstein für dessen Rolle als Familiensitz. Eines unter vielen Anwesen in der Region. Im Umkreis von zwanzig Kilometern besitzt er vierzehn weitere Schlösser wie z.B. Persenbeug, Leiben, Pöggstall und Luberegg. Anhand von Plänen ist klar ersichtlich, dass der Schlosspark westlich des Schlosses, rund um den achteckigen Pavillon, vorrangig als „Gemüse- und Grasgärten“ benützt wird. Dreißig Jahre später geht das Schloss in den Besitz seines Sohnes, Erzherzog Franz Carl über Vater Kaiser Franz Josefs und Erzherzog Carl Ludwigs.

Anhand von Plänen ist klar ersichtlich, dass der Schlosspark westlich des Schlosses, rund um  den achteckigen Pavillon, vorrangig als „Gemüse- und Grasgärten“ benützt wird.

Dreißig Jahre später geht das Schloss in den Besitz seines Sohnes, Erzherzog Franz Carl über (Vater Kaiser Franz Josefs und Erzherzog Carl Ludwigs).

Kaiser Franz I.

Erzherzog Carl Ludwig (1833-1896) in Schönbrunn geboren

Bruder Kaiser Franz Josefs erbt das Schloss im Jahr 1861. Er gestaltet das Haus innen wie außen großzügig um: Er lässt u.a. jenes Badezimmer installieren, das im Museum zu sehen ist. Für den begeisterten Schwimmer wird der „Pool“ neben dem Badepavillon errichtet. Die nach geomantischen Richtlinien angelegte Kastanienallee mit den zwei Springbrunnen geht nachweislich auf ihn zurück.

Erzherzog Carl Ludwig

Sein Sohn, Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este (1863-1914)

der spätere Thronfolger der österreichisch-ungarischen Monarchie übernimmt 1889 Artstetten. Schloss Artstetten wird nach seinen Vorstellungen umgebaut und modernisiert. Es werden nicht nur elektrische Leitungen und ein Lift eingebaut, auch Teile des Schlossparks tragen unverkennbar seine „Handschrift“ – wie der „englische Landschaftsgarten“ auf der Nord-Westseite des Anwesens. Um Teile seiner umfangreichen Sammlungen auch in Artstetten unterbringen zu können, lässt er den so genannten „Neubau“ errichten, in dem sich heute große Teile des Museums befinden.

Erzherzog Franz Ferdinand

Herzog Maximilian von Hohenberg (1902-1962) auf Schloss Belvedere geboren

erbt, nach dem Attentat seiner Eltern, Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este und seiner Frau Herzogin Sophie, in Sarajevo am 28. Juni 1914, als ältester, damals erst zwölfjährige Sohn des Thronfolgers, Artstetten. Nach dem Anschluss von 1938 werden Maximilian und sein Bruder Ernst (beide erklärte und bekannte Gegner des NS-Regimes) unter den ersten Österreichern ins Konzentrationslager Dachau deportiert und Artstetten wird enteignet. Erst 1949 erfolgt die Rückgabe durch die Republik Österreich.

Nach Ende des 2. Weltkrieges (1945) wählen die Bewohner Artstettens, mit Zustimmung der sowjetischen Besatzungsmacht, Herzog Maximilian für zweimal fünf Jahre zum Bürgermeister des Ortes. All seine sechs Söhne (Herzog Franz, Fürst Georg, Albrecht, Johannes, Peter und Gerhard) wachsen in Artstetten auf und besuchen hier auch die Schule. Herzog Maximilian stirbt 1962 und findet seine letzte Ruhestätte hier in der Familiengruft.

Herzog Maximilian

Herzog Franz und Herzogin Elisabeth

1962 tritt Herzog Franz, als ältester Sohn Herzog Maximilians, das Erbe Schloss Artstetten an.

Nach seinem frühen Tod im Jahr 1977 überschreibt seine Frau, Herzogin Elisabeth von Hohenberg Prinzessin von Luxemburg, ihrer ältesten Tochter, Anita Hohenberg, Schloss und Gut Artstetten.

Herzogin Elisabeth

Ur-Enkelin Anita Hohenberg

Anita Hohenberg errichtet mit ihrer Familie das Erzherzog Franz Ferdinand Museums und dessen Gedenkstätte, das 1982 eröffnet wird. Um das aus Schloss, Archiv, Forst- und Landwirtschaft bestehende „Ensemble Artstetten“ als Ganzes zu bewahren, wird Ende 2003 die Anita Hohenberg-Stiftung gegründet. Als fünfte Generation nach Erzherzog Franz Ferdinand übernimmt im Jahr 2015 ihre Tochter Alix de La Poëze d’Harambure-Fraye die Leitung des Tourismusbetriebs. Das Schloss wird ganzjährig von der Familie bewohnt.

Anita Hohenberg
Alix und Francois-Xavier Fraye mit ihren Kindern